Viele Trendsportarten sind aus Ideen etwas verrückter Freizeit-Freaks in den USA entstanden und daraus wurden sogar anerkannte Sportarten, wie z.B. Snowboard oder die Rollerblades. Die Frisbee®-Scheibe hatte in den 60-er und 70-er Jahren ebenso einen riesigen Boom, mit dem Unterschied, dass damit noch keine eigentliche Sportart verbunden war, sondern nur ein Spiel- und Freizeitgerät.
Die verschiedenen Sportarten mit dieser Scheibe wurden bald danach durch damalige Frisbee-Spieler erfunden oder wiederentdeckt. Eine davon war Disc Golf, welche heute neben dem Mannschaftsspiel Ultimate zu den bedeutendsten Scheiben-Sportarten zählt.
Der eigentliche Grundstein für den Disc Golf-Sport wurde mit der Patentierung des ersten Zielkorbes mit Fangketten und der Eröffnung des ersten Parcours 1978 in Oak Grove / Kalifornien gelegt. Nach und nach konnten immer mehr Parkbehörden in US-Städten überzeugt werden, Disc Golf-Anlagen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Mittlerweilen sind diese in den USA kaum mehr zählbar und auch in Europa (allen voran Skandinavien, insbesondere Finnland) konnten viele Parks und andere öffentliche Grünanlagen mit Disc Golf-Parcours ergänzt werden.
Mit den Disc Golf-Parcours wurden dann auch Clubs und nationale Verbände ins Leben gerufen. Dem internationalen Dachverband PDGA gehören mittlerweile über 70.000 aktive Mitglieder an (Stand 2020), welche Disc Golf als ihren Sport betreiben. Die Zahl der Freizeit-Disc Golfer wird auf einige Millionen geschätzt und der Trend steigt mit jeder neu eröffneten Anlage.
Das Spielmaterial
Disc Golf folgt im Prinzip den gleichen Regeln wie Ball-Golf, wobei an Stelle des Balls und des Golfschlägers aerodynamische Wurfscheiben verwendet werden. Diese sind aus Kunststoff, haben einen Durchmesser von 21 bis 23 cm und ein Gewicht zwischen 130 und ~180 Gramm. Den Spielern stehen mittlerweile weit über 100 verschiedenen Scheiben-Typen zur Auswahl, welche sich in Aerodynamik und Flugverhalten unterscheiden. Dabei wird zwischen „Driver“, „Midrange“, „Approach“ und/oder „Putter“ Disc unterschieden, also je nach Einsatz (meist Distanz zum Ziel) der Scheibe. Ein Spieler führt in der Regeln zwischen 10 und 20 Scheiben auf dem Parcours mit. Alle Wurfscheiben sind durch ein offizielles Komitee der PDGA geprüft.
Das Disc Golf-Spiel
Das Ziel des Spiels ist einen Parcours (18 Bahnen; abhängig vom Platzangebot kann die Anzahl variieren) mit so wenig Würfen wie möglich zu durchspielen. Jede Bahn besitzt eine Abwurfstelle (Tee) und ein Ziel (Korb oder markierte Trefferzone). Eine Bahn ist beendet, wenn die Scheibe im Korb „eingelocht“ worden ist. Die Ketten am Korb sind dafür da, den Flug der Scheibe zu stoppen, damit diese in den darunter angeordneten Korb fällt. Im Gegensatz zum Ball-Golf wird die Lage nach jedem Wurf neu markiert, d.h. der Spieler darf für den nächsten Wurf die Scheibe wechseln. Zur Markierung verwendet der Discgolfer eine kleine Mini-Disc. Die einzelnen Bahnen eines Parcours sind je nach Parcours-Typ (Anfänger bis Pro) zwischen 50 und 250 Meter lang. Die Schwierigkeit einer Bahn ergibt sich aber nicht nur aus der Länge, sondern auch durch allfällige Hindernisse auf dem Gelände (Bäume, Büsche oder Topografie des Geländes).
Alternativ zu Disc Golf-Körben können Markierungen an Bäumen, Masten oder anderen unempfindlichen Objekten angebracht werden. Mit derartigen Ersatzzielen kann man im Prinzip überall Disc Golf spielen, wo es die Umgebung ermöglicht und die Grundstückseigentümer Erlaubnis dafür geben.
Wo kann ich in Österreich Disc Golf spielen?
Im Prinzip überall wo du niemanden gefährdest. Oberste Priorität gilt der Sicherheit von Mitspielern und vor allem Unbeteiligter!
Mittlerweile gibt es in Österreich bereits mehrere fixe Disc Golf-Anlagen, gelistet auf www.discgolf.at.